Aktuell - 1903-heute
1903
Die Trennung von Panamá aus Kolumbien verursachte mehrere Konflikte. Der Präsident Teddy Rooselt schickte die Schiffe Nashville und Boston, um die Inselbewohner zu motivieren, sich Panamá anzuschließen. Aber seine Soldaten begingen viele Gewalttaten auf der Insel und die Inselbewohner leisteten Widerstand und fragten um Hilfe. Francisco A. Newball, der in den USA Jura studierte, reiste nach Bogotá ab, um die Bestätigung des 52. Gesetztes vom 1912 zu erreichen, unter dem San Andrés und Providencia als „Intendencia“ anerkannt werden, d.h. als Provinz aus Kolumbien.
1928
Nicaragua raubt die Mosquito Küste und die Isla Mangles und versuchte die Inselbewohner zu spalten. Es entstand der Vertrag Esguerra-Bárcenas. Nicaragua bestand darauf, dass das Archipel Teil seines Hoheitsgebietes ist.
1938
Der Präsident Santos ordnete an Büste und Statuen der Freiheitskämpfer auf Strassen der Inseln zu platzieren, was nie geschah. Es gab keinen Export mehr und die einzige Rettung war der Bau des Panamá Kanals. Auf der Insel wurden viele Männer rekrutiert um dort zu arbeiten, da sie zweisprachig waren. Auf dem Weg nach Panamá im Jahre 1938, war Roosevelt kurz auf der Insel. Da er im Rollstuhl saß, begrüßte er die Behörden und das Volk von seinem Schiff aus und nahm seinen Weg weiter nach Panamá.
1940
Am 22. Oktober zerstörte ein Wirbelsturm alle Häuser auf der Insel, außer dem Kloster von „María Inmaculada“ (Unbefleckte Maria) und einem Häuschen einer Mexikanerin. Die Regierung von USA schickte Hilfe, auch Holz, das viele Beamten benutzten, um eigene Villas zu bauen. Sie gaben den Insulaner nur 8 bis 10 Holzstücke, Kolumbien schickte Weizen- und Maismehl mit Würmern. (12)
1953
Am 14. November besuchte der General Gustavo Rojas Pinilla Providencia. Ein Tag zuvor wurden San Andrés und Providencia zu Freihäfen ernannt und viele Bauarbeiten wie Flughäfen und Hotels wurden versprochen. Nichts wurde eingehalten. Der Flughafen Providencias wurde später unter der Regierung Misael Pastranas beendet.
Heute
Es ist nun schon einige Jahre her, dass ich auf der Insel war. Von 1999 bis heute dürfte sich einiges verändert haben. Empfehlenswert ist wohl weiterhin das Hotel „Posada del mar“, schon wegen seiner günstigen Lage in der Nähe der Tauchschule – und Tauchen ist im Meer um Providencia ein ganz besonderer Spaß.
Der einstige Schlupfwinkel des berüchtigten Freibeuters Morgan, an den ein in den Himmel ragender Felsen am Ende einer Bucht erinnert, besitzt immerhin das drittgrößte Korallenriff der Erde.
Die Bewohner, mehrheitlich ehemalige schwarze Sklaven, die sich in den 50er Jahren für die Zugehörigkeit zu Kolumbien entschieden haben, sprechen englisch und spanisch, sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Man kann die Insel mit dem Fahrrad oder einer gemieteten Vespa leicht in wenigen Stunden umrunden auf einigen Zwischenstopps Einwohner nach den jeweiligen Besonderheiten der Insel fragen.
Ein älterer Taxifahrer hat mich als „Deutschen“ einmal spaßhaft als „Squarehead“ bezeichnet, weil die Deutschen ein bisschen stur und dickschädelig gelten. Wir haben uns befreundet und so habe ich erfahren, dass im Verlauf des Zweiten Weltkriegs einmal ein deutsches U-Boot einen Zwischenstopp auf der Insel angelegt habe, um dann weiter zu tauchen und den Panama-Kanal zu sprengen, was aber nicht gelungen sei.
Seit Providencia ein „Geheimtipp“ist, dürfte sich allerdings die Romantik der beinahe unberührten Natur und die Extravaganz abseits des Massentourismus bald verlieren. Wer all dies dennoch erleben will, sollte sich beeilen.
Günstige Flüge auf die Insel bekommt man in Hauptstadt Bogotá oder der kolumbianische Hafenstadt Cartagena angeboten, die mit ihrer Geschichte selbst eine Reise wert sind.
(12) 1815 kam Bolívar nach Providencia, als er sich unterwegs nach Jamaika befand, wo er den berühmten Brief von Jamaika unterschrieb. Es geht um eine Vereinbarung, unter der angeblich Kolumbianer und Engländer zwischen beiden Länder ohne Visum reisen durften. In Wirklichkeit ging es um 5000 Soldaten, die England nach Südamerika schicken sollte, um den Befreiungskrieg zu unterstützen, darunter „Pantano de Vargas“ und „Puente de Boyaca, beide im Jahre 1819.