In Zusammenarbeit mit dem Kurfürst-Friedrich-Gymnasium und dem Medienforum Heidelberg möchte die Landesbildstelle ein beispielhaftes Videoprojekt durchführen, in dem fächerübergreifend die Themen "3. Gewalt/ Strafvollzug" am Beispiel lokaler Geschichte angesprochen werden. Betroffen sind die Fächer: Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde, Religion, Latein. Es handelt sich hier um Themen, die jede Generation selbst neu durchdenken und erarbeiten muss. Bisherige Unterrichtsprojekte haben gezeigt, dass Schüler in diesem Themenbereich gut zu motivieren sind.
Die unter dem Namen "Fauler Pelz" bekannte Untersuchungshaftanstalt in Heidelberg nimmt einen großen Raum in der Heidelberger Altstadt ein. Ihre Bedeutung im Rahmender Stadtgeschichte wurde bisher nicht genauer untersucht. Lediglich Anwohnerklagen über Lärmbelästigungen haben die Anstalt wieder ins Gespräch gebracht.
Der Name "Fauler Pelz", über den sich nicht nur Touristen immer wieder amüsieren, erinnert aber - entgegen einer spontanen Assoziation - nicht an die Haftanstalt, sondern an die frühere Anwesenheit von Lohgerbern.
Die Geschichte der Haftanstalt spiegelt wichtige Etappen der Rechtsgeschichte, der allgemeinen Geschichte und der Geschichte der Stadt Heidelberg von 1848 bis heute wider. Sie sollte deshalb auch in der Darstellung der Heidelberger Stadtgeschichte bei der 800-Jahrfeier entsprechend gewürdigt werden.
Bei der Erarbeitung eines Videofilmes im gemeinwesenorientierten Schulunterricht und bei der öffentlichen Darstellung der Arbeitsergebnisse in einem 30-minütigen Film und einem Filmbegleitheft sollten sich die Stadt Heidelberg und lokale Firmen (auch Banken oder Sparkassen) finanziell beteiligen. Die Beteiligung sollte Arbeits-, Kopier- und Druckkosten umfassen; die Kosten müssen einzeln aufgeschlüsselt werden.
Ausblick: Das Videofilmprojekt soll aus verschiedenen Gründen über den Bereich des ehemaligen Heidelberger Amtsgerichtes hinaus ausgeweitet werden: