Faschismus als Massenbewegung

Der Essay, der hier lange Zeit zu lesen war, ist von aktuellen Entwicklungen überholt worden - und wird von mir auch aus anderen Gründen gelöscht. Die heutige Diskussion zu diesem Thema lässt leider außer Acht, dass sowohl die Überwachungstechniken als auch die elektrotechnischen, chemischen, biologischen und psychologischen Mittel bei der Ausübung von Terror sich heute weit verbreitet haben. Terror, der im Sinne der "Menschensteuerung" benutzt werden kann. Interessante Einblicke in einen Teilbereich der Menschensteuerung liefert die Darstellung von Christopher Wylie: "Mindf*ck. Wie die Demokratie durch Social Media untergraben wird." (April 2020, Siehe: https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/ID146488507.html) Weiterführend dazu: https://www.youtube.com/watch?v=OaiZq5Tarb4&pp=QAA%3D

Einen weit größeren Teil der Steuerung von Menschen, wie er heute über indirekte und direkte Gewaltandrohung, über das reale Zufügen von Schmerzen in diversen Formen ausgeübt werden kann, fällt aber auch bei Christopher Wylies Darstellung nicht in den Blick. Die Faszination von Gewalt dürfte heute jedem bekannt sein. Der Spaß, wenn Gewalt heimlich und ungestört von der Öffentlichkeit ausgeübt werden kann, wird jedoch unterschätzt. Und genau diese Art der Gewalt nimmt heute zu, da immer mehr technische Mittel dafür zur Verfügung stehen. Der Spaß daran, andere ungestraft zu quälen, wirkt für viele als Lockmittel. Darüber zu berichten, ist für einzelne und vereinzelte Betroffene zu gefährlich, weit gefährlicher als es bei den Missbrauchsskandalen in kirchlichen oder weltlichen Institutionen lange Zeit der Fall war und heute endlich diskutiert wird. In einer Zeit, in der die moralischen Regeln unübersichtlicher und schwächer werden, ist es leicht geworden, Menschen auf "die dunkle Seite" zu ziehen. Eine besondere Ideologie (Faschismus, Kommunismus, Nationalismus usw.) ist im Grunde dafür nicht mehr nötig. Oft reichen gezielt gestreute Gerüchte.

Verfassungsschutz und Polizei sollten sich heute technische Abteilungen zulegen, die mit den illegalen Szenen, die eine enorme Faszination auf Jugendliche haben, halbwegs mithalten können. Das Dilemma: Die Vertreter der Politik haben von den neuen (elektro-)technischen, chemischen, biologischen und psychologischen Entwicklungen der "Menschensteuerung" keine Ahnung. Sie sind geprägt durch eine frühere Epoche, in der die Durchsetzung der Menschenrechte bei uns mit Mitteln gesichert werden konnte, die heute umgangen werden können. Es gibt heute aus diversen Gründen zunehmend Millieus, in denen Argumente nicht mehr zählen. Im Milleu von Politik und Medien baut man noch weitgehend auf das Spiel der Argumente, denn dort scheinen die Möglichkeiten neuartiger Technologien im Bereich "Menschensteuerung" noch unbekannt zu sein. Das sollte sich ändern.


Literaturhinweise bis 2016:

• Anmerkungen zu Hitler. Sebastian Haffner. Fischer-Taschenbuch, 1981.

• Auf dünnem Eis. Die Psychologie des Bösen. Lydia Benecke, Köln 2013.

• Aufstieg und Untergang des Staates. Martin van Creveld. Gerling Akademie Verlag, 1999

• Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft, 1903-1989. Verlag J.H.W. Dietz, Bonn 2001

• Biedermann und die Brandstifter, Max Frisch, Frankfurt/Main 1958/ 1996.

• BKA, Europol, Scotland Yard. Die Jäger des Bösen, Michael Jürgs. München 2011.

• Brennende Kälte, Wolfgang Schorlau, 2008

• Chicago-Ballade. Modell einer terroristischen Gesellschaft. In: Politische Kolportagen, H.M. Enzensberger, 1966.

• das böse, Terry Eagleton, Berlin, 2011. Vgl. Dazu auch: "Das Böse ist eine Art virtuelles Leben" (TAZ, 9.5.2011, S. 15)

(http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ku&dig=2011%2F05%2F09%2Fa0103&cHash=aa95c41d27)

• Das Ende der Freiheit? Wieviel Demokratie verträgt der Mensch? Fareed Zakaria, Deutsche Übersetzung, Frankfurt 2005.

• Das Ende der Geduld. Konsequent gegen jugendliche Gewalttäter. Kirsten Heisig, Herder-Verlag, 2010.

• Das Heilige und die Gewalt, René Girard, Frankfurt 1992. (3. Auflage 1999)

• Das jüngste Gerücht. Michael Scheele, mvg-Verlag, Heidelberg 2006.

• Das Ressentiment im Aufbau der Moralen. Max Scheler, (1937), Klostermann-Verlag 1978.

• Der Agent. Mein Leben in drei Geheimdiensten. Werner Stiller. Ch Links Verlag, Berlin, 2010.

• Der Aufstand der Massen. Ortega y Gasset. 1930 / DVA, Stuttgart-München 2002.

• Der Besuch der alten Dame. Eine tragische Komödie.Neufassung 1980. Zürich 1998.

• Der Circle. Roman von Dave Eggers. Kiepenheuer & Witsch, 2014.

• Der Krieg im Dunkeln, Die wahre Macht der Geheimdienste; Udo Ulfkotte, Frankfurt 2006.

• Der geheime Strahlenangriff. Nachbar Biedermann als Erbbeschleuniger (1. Aufl. - Berlin: Frieling, 2002 ISBN3-8280-1688-X)

• Der Kampf um die Demokratie. Der Extremismus, die Gewalt und der Terror. Arno Gruen, Stuttgart, 2002. (Klett-Cotta)

• Der Mob. Recherchen zum organisierten Verbrechen. Dagobert Lindlau. dtv-Sachbuch, Hamburg, 1987.

• Der Prozess, Franz Kafka. Manuskript: 1914/15, Erstausgabe durch Max Brod 1925, © Schocken Verlag Berlin 1935 / New York 1946. Reclam-Verlag, 1998.

• Der Vorleser. Bernhard Schlink. Diogenes Verlag, 1995.

• Deutschland, Deutschland. Expedition durch die Wendezeit. Hamburg, 2009.

• Deutsche gegen Deutsche. Das Schicksal der Juden 1938-1945. Moshe Zimmermann. Berlin, 2008.

• Die Bibel. Nach der Übersetzung Martin Luthers. Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 1999.

• Die CIA. Die ganze Geschichte. Tim Weiner. Deutsch im Fischer Taschenbuch-Verlag. Juni 2009.

• Die Entstehung des modernen Gewissens. Heinz D. Kittsteiner, Insel-Verlag, Frankfurt, 1991.

• Die gefährdete Republik. Von Bonn nach Berlin. 1949 - 1989 - 2009. Albrecht von Lucke. Berlin 2009.

• Die Grenzen der Solidarität. Europa und die USA im Umgang mit Staat, Nation und Religion, Gret Haller, Aufbau Verlag. Berlin 2002.

• Die Intrige. Theorie und Praxis der Hinterlist. Peter von Matt. Carl Hanser Verlag, München 2006.

• Die Kommunikation der Gerüchte. Jürgen Brokoff u.a., Wallstein Verlag, Göttingen 2008.

• Die Lust am Bösen. Warum Gewalt nicht heilbar ist. Eugen Sorg, München 2011.

• die macht der ehrlichen. Eine Provokation. Bernhard Bueb, Berlin, 2013.

• Die Masken der Niedertracht: Seelische Gewalt im Alltag und wie man sich dagegen wehren kann. Marie-France Hirigoyen. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2002.

• Die neuen Spießer. Von der fatalen Sehnsucht nach einer überholten Gesellschaft. Christian Rickens, Berlin, 2006

• Die Räuber. Friedrich Schiller. Verlag: Reclam, Ditzingen (1986)

• Die Stasi lebt. Berichte aus einem unterwanderten Land. Jürgen Schreiber. Knauer-Taschenbuch, 2009

• Die Täter sind unter uns. Hubertus Knabe. List-Verlag 2008/2009.

• Die Welle, Morton Rhue, Ravensburger Buchverlag, 1987.

• Du Opfer! Wenn Kinder Kinder fertig machen. Mechthild Schäfer, Gabriela Herpel. Rowohlt-Verlag, 2010.

• Dynamics of Violence. Processes of Escalation and De-Escalation in Violent Conflicts. Elwert, Georg, Stephan Feuchtwang, Dieter Neubert (eds.) (1999) Berlin, Duncker & Humblot.

• Eine Art zu leben. Über die Vielfalt menschlicher Würde. Peter Bieri, München 2013.

• Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral , David Hume, Erstveröffentlichung 1751, Reclam-Verlag, Stuttgart 1984.

• Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft. Antisemitismus, Imperialismus, totale Herrschaft. Hannah Arendt, Piper-Verlag, 13. Auflage 2009.

• Essais. Michel de Montaigne. Eichborn Verlag, 1998.

• Folter im 21. Jahrhundert. Auf dem Weg in ein neues Mittelalter. Alexander Bahar. DTV, München, April 2009.

• Freiheiten ohne Freiheit. Die DDR - historische Tiefendimensionen. Jörn Schütrumpf, dietz-Verlag, Berlin, 2010.

• Gangland Deutschland. Wie kriminelle Banden unser Land bedrohen.", Stefan Schubert. riva-verlag 2014.

• Ganz gewöhnliche Scheusale – und wie man sie erkennt. Alberto Eiguer, Verlag C.H. Beck, München, 2002.

• Ganz oben – ganz unten. Christian Wulff. München 2014.

• Gerüchte, Das älteste Massenmedium der Welt. Jean-Noel Kapferer. Kiepenheuer-Verlag 1995.

• Geschichte des organisierten Verbrechens. David Southwell, Augsburg, 2008/2009.

• Gewaltmärkte, Elwert, Georg, 1997, in: Trutz von Trotha (Hg.): Soziologie der Gewalt, Sonderheft 37, „Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie“

• Gewaltakteure und Gewaltmärkte: Wandel der Kriegsformen? SVEN CHOJNACKI, in: Der Bürger im Staat, Heft 4. 2004. S, 197 ff.

• Gewalt ist eine Lösung. Morgens Polizist, abends Hooligan. Mein geheimes Doppelleben. Stefan Schubert, riva-Verlag 2010.

• Gut oder böse. Tugenden. Maßstäbe für richtiges Handeln. Klaus Berger / Andreas Fritsche. München 2010.

• In den Fängen der Mafia-Kraken. Organisiertes Verbrechen in Deutschland. Mittler-Verlag, Hamburg, 2001.

• In einer kleinen Stadt. Needful Tings. Stephen King, Hamburg 1991.

• Joseph Fouché. Bildnis eines politischen Menschen. Stefan Zweig. S. Fischer, Frankfurt 1999

• Kopf hoch, Deutschland. Optimistische Geschichten aus einer verzagten Republik. Hajo Schumacher, München, 2005/6.

• Leviathan, Thomas Hobbes, Reclam-Verlag Leipzig, 1978.

• Marionetten, John Le Carré, Ullstein Verlag, 2008.

• Masse und Macht. Elias Canetti. Frankfurt 1980.

• McMafia. Die grenzenlose Welt des Organisierten Verbrechens. Misha Glenny. Goldmann-Verlag, 2009

• Menschenwürde. Peter Schaber, Stuttgart 2012.

• Mobbing: Wenn der Job zur Hölle wird: Seelische Gewalt am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehrt . Marie-France Hirigoyen. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 2004.

• Negative Integration und revolutionärer Attentismus, Dieter Groh, Berlin, 1973.

• Organisierte Kriminalität am Beispiel der Mafia auf Sizilien und in den USA. Doris Rämisch, GRIN-Verlag, 2003.

• Parvenüs und Profiteure, Korruption in der NS-Zeit. Frankfurt 2001.

• Payback. Schulden und die Schattenseiten des Wohlstands. Margaret Atwood, Berliner Taschenbuch-Verlag 2009.

• Pentito. Ein Mafioso packt aus. Marco Bettini. Ullstein-Verlag, Berlin, 2010.

• Power - Die 48 Gesetze der Macht, Robert Greene, München 2001.

• Psychopathen. Was man von Heiligen, Anwälten und Serienmördern lernen kann. Kevin Dutton, dtv, 2013.

• Sadisten. Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben. Lydia Benecke, Köln 2015.

• Schamverlust. Vom Wandel der Gefühlskultur. Ulrich Greiner. Rowohlt Verlag, 2014.

• Schlimmer als Krieg. Wie Völkermord entsteht und wie er zu verhindern ist. Daniel Goldhagen, 2009.

• Schnelles Denken, langsames Denken, Daniel Kahneman, München 2012.

• Schwarze Magie – Braune Macht, Peter Orzechowski, Verlag Peter Selinka, Ravensburg. ISBN: 3926532 05 X.

• Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg und Fall der Nationen. Gunnar Heinsohn. Orell füssli-Verlag AG, Zürich 2003.

• So wie ich will. Mein Leben zwischen Moschee und Minirock. Melda Akbas. Bertelsmann-Verlag, 2010.

• Strahlenfolter – Terror mit elektromagnetischen Waffen; Felicitas Klara Hope. Books on Demand, 2009

• Tante Lisbeth, (La cousine Bette), Honoré de Balsac, Paris, 1846, Insel-Verlag 1996

• Über das Böse. Eine Vorlesung zu Fragen der Ethik. Hannah Arendt (Aus dem Jahre 1965/66), Piper Verlag, München 2006.

• Über das Mitleid. Arthur Schopenhauer (1788-1860), dtv-Verlag, München, 2005

• Über den Prozess der Zivilisation, Norbert Elias, suhrkamp Taschenbuch / Wissenschaft, 1976.

• Warum Nationen scheitern. Die Ursprünge von Macht, Wohlstand und Armut. Daron Acemoglu, James A. Robinson. Frankfurt am Main, 2013

• 1984. George Orwell. 1. Auflage 1949. 34. Auflage, Ullstein Verlag 2011.