Spielfilme
Eine Grundannahme der medienpädagogischen Arbeit ist, daß man durch den Einsatz des Mediums Spielfilm, dem Kinder und Jugendliche großes Interesse entgegenbringen, gute sachliche Voraussetzungen für die Medienerziehung schafft. Spielfilme, die sich für eine solche Arbeit eignen, gibt es in großer Zahl im Fundus der Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen.
Folgende Ziele werden mit der Medienerziehung durch Filmbeispiele verfolgt:
Als Alternative zum Konsum von Action-, Krimi-, Kriegs- und Horrorfilmen wurde eine Konzeption von der Landesbildstelle Baden und dem Oberschulamt Karlsruhe entwickelt, die unter der Bezeichnung "Karlsruher Modell schulischer Medienerziehung" als Pilotprojekt folgende Aktivitäten umfaßt.
Das "Karlsruher Modell schulischer Medienerziehung" kann nach bisherigen Erfahrungen als wirkungsvoll und erfolgreich bezeichnet werden. Seit 1993 wurden in der Videothek "Filmkiste" bereits über 10 000 Ausleihvorgänge registriert. Das "Karlsruher Schülerkino" besuchten seit 1993 etwa 5000 Schüler mit ihren Lehrern oder Eltern. Aufgrund dieser Aktivitäten gründete der Gesamtelternbeirat der Stadt Karlsruhe einen "Arbeitskreis Medienpädagogik" zur Unterstützung der Arbeit des Oberschulamtes Karlsruhe und der Landesbildstelle Baden. Vom guten Beispiel der alternativen Medienangebote angeregt, wurden in Pforzheim ein Schülerkino, in Bühl Kinderfilmtage, in Bühl und Nagold eine Kinder- und Jugendvideothek eingerichtet.
Zukünftig sollte diese Art der Medienerziehung in die Lehrerausbildung mit einfließen. Medienanalyse, eigene Mediengestaltung und die Kenntnis von pädagogisch wertvollen und interessanten Filmbeispielen muß in das Repertoir der Ausbildung an den Hochschulen und Studienseminaren aufgenommen werden. Ebenso müssen die zentrale und die regionale Lehrerfortbildung verstärkt Angebote in diesem Sinne machen.
Es wird empfohlen, ähnlich wie bei den Medienbegutachtungskommissionen für Schulmedien, Spielfilme zu prüfen und Empfehlungen auszusprechen. Die Ergebnisse der Prüfungen könnten als Hilfen für Lehrer und Eltern sowohl in "Schulintern" als auch im "Elternjournal" regelmäßig veröffentlicht werden.