Berthold von Rohrbach
Grausam und schrecklich war das Ende eines Rohrbachers, der sich mit der kirchlichen Justiz angelegt hatte.
Bruder Berthold von Rohrbach war Mitglied einer der im 13.-15. Jahrhundert immer wieder auflebenden Sektierergruppen, die in ihren Glaubensansichten von der kirchlichen Lehre abwichen und freieren religiösen Anschauungen huldigten. Da sie nun andere Gläubige von ihren Ideen zu überzeugen versuchten, ging die Kirche durch die „Inquisition", eine Art kirchliche Justizbehörde, mit aller Härte gegen die Ketzer vor. Berthold, Angehöriger der Gemeinschaft der „Gottesfreunde", zog in den Landen umher und predigte seine Lehre, bis man ihn in Würzburg festnahm und vor das Inquisitionsgericht stellte, das ihn verwarnte. Als er aber dennoch weiterpredigte, wurde er erneut verhaftet und zur höchsten Strafe verurteilt. Im Jahre 1360 wurde das Urteil vollstreckt und Berthold bei lebendigem Leibe in Speyer verbrannt.